Das Ausbildungsangebot des Instituts für Psychoanalyse Heidelberg der DPG (IPHD)
Als Behandlungsmethode seelischer Krankheiten geht die Psychoanalyse von einem ganzheitlichen Menschenbild aus und begreift die psychologische Dimension unseres Erlebens als determiniert durch das Zusammenspiel psychischer, somatischer und soziokultureller Einflüsse. Dabei sind es vor allem unbewusste Elemente, die unser Erleben beeinflussen. Krankheitssymptome sind aus psychoanalytischer Sicht Kompromissbildungen zwischen unbewussten Konflikten und den Anforderungen der Realität. Die zentralen Elemente der Psychoanalyse sind das Unbewusste, die frühe (präödipale und ödipale) Entwicklungsdynamik zwischen Kind, Mutter und Vater mit ihren Auswirkungen auf aktuelle Beziehungen, die Lehre von Abwehr, Widerstand und ihre Durcharbeitung im Geschehen von Übertragung und Gegenübertragung im therapeutischen Prozess.
Nach dem wissenschaftlich erbrachten Nachweis ihrer Effektivität wurde die Psychoanalyse 1967 als analytische Psychotherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversorgung (GKV) anerkannt (die Verhaltenstherapie folgte 1987).
Heute gibt es in der Psychoanalyse, ausgehend vom sog. Standardverfahren der hochfrequenten (klassischen) Analyse eine Vielzahl von psychotherapeutischen Ansätzen, die von niederfrequenten Therapien im Sitzen über fokal- und kurztherapeutische Ansätze bis zur Gruppen- und Familientherapie reichen.
Auch im Bereich der Beratung, der Supervision und des Coaching sind von ihr wesentliche Impulse ausgegangen.
Darüber hinaus hat sich die Psychoanalyse immer auch als eine Gesellschafts- und Kulturtheorie verstanden. 1933 z.B. fragte Sigmund Freud in seinem Briefwechsel mit Albert Einstein „Warum Krieg?“, 1970 Alexander Mitscherlich sah bei den Deutschen eine „Unfähigkeit zu trauern“ und Hanna Segal stellte 1985 auf dem ersten Kongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg fest: „Schweigen ist das eigentliche Verbrechen“. Psychoanalytische Beiträge zum Verständnis von Werken bildender Kunst, Literatur und Film werden über die Fachgrenzen hinaus zunehmend beachtet.
Das Bestreben des Instituts für Psychoanalyse Heidelberg der DPG (IPHD) geht dahin, den Ausbildungskandidaten über den Erwerb staatlicher Qualifikationen hinaus einen lebendigen Zugang zu zeitgemäßen nationalen und internationalen Entwicklungen innerhalb der psychoanalytischen Fachgesellschaften zu ermöglichen. Wir fördern diese besondere Ausbildungskonzeption auch durch die Möglichkeiten, bestimmte Ausbildungsgänge zu wechseln und zu kombinieren. Wir bieten in Heidelberg eine Ausbildung an, die der Vielfalt der bestehenden psychoanalytischen Konzepte durch verschieden akzentuierte Ausbildungsgänge Rechnung trägt. Sie reichen von der

  • Ausbildung in tiefenpsychologisch-fundierter Psychotherapie (A) gemäß den Anforderungen des PThG über eine
  • integrierte (AP plus TP) psychoanalytische Ausbildung, die neben der Approbation oder dem Erwerb der Zusatzbezeichnung Psychoanalyse die Mitgliedschaft in der DPG und DGPT ermöglicht (B) bis zu einem
  • Ausbildungsgang (in Verbindung mit B) nach den Ausbildungskriterien der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) (C).

Im Einzelnen bietet das IPHD für Psychologen mit Diplom- oder Master
(klinische Psychologie)
folgende Studiengänge an:
A) Ausbildung in internationaler Psychoanalyse nach der Ausbildungsordnung der DPG/IPV:
Diese Ausbildung erfolgt nur in Kombination mit B) und ermöglicht die Mitgliedschaft in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV).

B) Integrierte psychoanalytische Ausbildung nach der Ausbildungsordnung der DPG:
Diese Ausbildung ermöglicht:

  • den Erwerb der Mitgliedschaft in der DPG
  • den Erwerb der Mitgliedschaft in der DGPT
  • den Erwerb der Approbation als Psychologischer Psychotherapeut (PThG)

C) Ausbildung in tiefenpsychologisch-fundierter Psychotherapie (TP): Diese Ausbildung ermöglicht:

  • den Erwerb der Approbation als Psychologischer Psychotherapeut nach dem PThG. (Die Approbation ist Voraussetzung für die Niederlassung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversorgung).
  • den Erwerb der affiliierten Mitgliedschaft in der DGPT

Ein Wechsel von B) nach A) und von C) nach B) während der Ausbildung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Für Ärzte bietet das IPHD folgende Studiengänge an:
A) Ausbildung nach der Ausbildungsordnung der DPG/IPV
Diese Ausbildung erfolgt nur in Kombination mit B) und ermöglicht die Mitgliedschaft in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV).

B) Zusatzweiterbildung „Psychoanalyse“ nach der Ausbildungsordnung der DPG:

Der Abschluss der Weiterbildung ermöglicht:

  • den Erwerb der Mitgliedschaft in der DPG
  • den Erwerb der Mitgliedschaft in der DGPT
  • die Zulassung zur Prüfung vor der Bezirksärztekammer Karlsruhe
  • bei gleichzeitiger Ausbildung zum P-Facharzt können nach vorheriger Absprache äquivalente Ausbildungsteile anerkannt werden.

Kontakt

Institut für Psychoanalyse Heidelberg der DPG (IPHD)
Bergheimer Straße 153
69115 Heidelberg
Telefon 06221.6509941
Telefax 06221.6509951
info‎@‎iphd.de

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